In unserer schnelllebigen Zeit ist Stress allgegenwärtig. Die sogenannten „Stressoren“ führen zu seelisch-körperlichen Reaktionen. Stressoren können Reizüberflutung sein, im sozialen Bezug durch Krisen stattfinden, die Bedürfnisse unterdrücken, die psychische Komponente betreffen (Ärger, Zukunftsangst und Entscheidungskonflikte) und vieles mehr.
Länger andauernde Stressbelastungen führen zu seelischen und/oder körperlichen Auffälligkeiten. Anhand von „übenden Entspannungsverfahren“ wird eine Alltagshilfe geschaffen, damit Sie dem Stress entfliehen können. Viele übende Verfahren können innerhalb von 6-8 Sitzungen erlernt werden. Eine kontinuierliche Durchführung der Übungen zuhause ist unabdingbar, damit die erwünschte Entspannung auch eintritt. Die Verfahren (insbesondere AT und PMR) können bei Stress, psychoneurotischen Beeinträchtigungen (Ängste und Zwänge), psychischen Belastungszuständen, Schlafstörungen, bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen (begleitend), Spannungskopfschmerz, leichten Depressionen, vegetativer Dystonie (innere Anspannung, Erschöpfungszustände, Nervosität), aber auch zur Prävention eingesetzt werden.
Wann machen Sie den ersten Schritt zum entspannten Leben und Wohlbefinden?
Autogenes Training
Das Autogene Training (AT) wurde von dem Neurologen und Psychiater Johannes Heinrich Schulz (1884-1970) entwickelt. Das AT ist aus der Hypnose entstanden. Es handelt sich um ein „aus dem Selbst entstehendes Training (griechisch: autos = selbst und genos = entstehen). Mithilfe der Methode werden uns verschiedene Zustände suggeriert, die in einzelnen Übungssequenzen (Ruhe, Schwere, Wärme, Herzregulierung, Atmung, Sonnengeflecht, Stirnkühle) zum Ausdruck kommen. Leistungsdruck, Überforderung oder andere beeinträchtigende Gefühle, die in Form von depressiven Verstimmungen oder Ängsten vorliegen, können verringert werden. Im Vordergrund stehen eine tiefe körperliche und seelische Entspannung, Ruhe und Erholung.
Im fortgeschrittenen Training findet eine Selbstbeeinflussung von Gedanken und Verhaltensweisen durch den Einsatz verschiedener formelhafter Sätze (Ähnlichkeit mit dem positiven Denken) statt. Die Konzentrations- und Merkfähigkeiten werden ebenfalls erhöht.
Progressive Muskelentspannung
Die PMT bzw. PMR (Progressive Muskelrelaxation) ist eine körperbezogene Entspannungstechnik. Sie wurde im Jahre 1934 von dem amerikanischen Psychologen und Arzt Edmund Jacobson begründet. Jacobsen entwickelte ein Übungsprogramm, in dem durch bestimmte Anspannungs- und Entspannungsübungen von verschiedenen Muskelgruppen, eine tiefgreifende körperliche Entspannung erreicht wird, die sich auch auf die seelische und geistige Ebene überträgt. Der Kern der Methode ist die Kontrastwahrnehmung zwischen Anspannung und Entspannung verschiedener Muskelgruppen. Für alle, die ein körperorientiertes, aktives Entspannungsverfahren bevorzugen, ist PMR bestens geeignet.
Im fortgeschrittenen Training findet eine Selbstbeeinflussung von Gedanken und Verhaltensweisen durch den Einsatz verschiedener formelhafter Sätze (Ähnlichkeit mit dem positiven Denken) statt. Die Konzentrations- und Merkfähigkeiten werden ebenfalls erhöht.
Qi Gong
Einflüsse der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) fließen in diese Methode ein. Die Meridiane (Energieleitbahnen) haben eine besondere Bedeutung. Durch Qi Gong wird der Qi-Fluss (Energiefluss) im Körper reguliert und harmonisiert. Tiefenentspannung, Ruhe und Konzentration treten ein. Das Immunsystem wird nachweislich gestärkt und das Organsystem stabilisiert. Zum Qi Gong gehören Körper- und Bewegungsübungen, Atemübungen und Übungen zur Konzentration und Meditation. Es gibt viele unterschiedliche Arten von „Qi Gong“, die im Stehen, Gehen, Liegen, Sitzen, in der Stille oder in der Bewegung ausgeführt werden.
Kurzzeitintervention durch Meditation oder Fantasiereisen
Eine 10-Minuten-Meditation kann zur Erweiterung des Bewusstseins sowie zur inneren Ruhe und Kraft führen. Positive Eigenschaften wie Verständnis, Geduld, Vertrauen sind ein Nebeneffekt. Die Zeit kann zunehmend ausgedehnt werden. Es gibt eine Vielzahl von Meditationsarten.
Es kann mit „positiven Glaubensmustern“/Sätzen, Musik, Atembewusstsein, Atemregulation, dem Mantra Om (Ram, Stille etc.), Körperwahrnehmungen oder weiterer themenbezogener Meditation gearbeitet werden. Fantasiereisen sind geführte Entspannungsreisen, die in einer imaginären Umgebung (Strand, Blumenwiese, Berglandschaft) stattfinden und zum Wohlfühlen und Entspannen einladen.