Die Psychotherapie im Überblick

Die Ziele der Psychotherapie und psychologischen Beratung sind die seelische Gesundheit sowie das körperliche Wohl, welches damit in Zusammenhang steht. Persönlichkeitsentwicklung, Verbesserung der Kommunikation (im Beruf, in Beziehungen, im Alltag), innere Balance, Ausgeglichenheit, Sicherheit im Handeln, Überwindung von Krisen, Erfolg, Glück, psychische Stabilität und Lebensfreude stehen im Mittelpunkt. Es gibt vielfältige Methoden zur Verbesserung der Lebensqualität.

Des Weiteren können psychische Krankheiten minimiert oder beseitigt werden. Zu den gängigen psychischen Störungen zählen z. B. Ängste, Phobien, Zwänge, Depressionen und depressive Verstimmungen, Manie, bipolare Störungen, posttraumatische Belastungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Demenz, Sucht (Alkohol, Drogen, Tabakkonsum), Essstörungen, Anpassungsstörungen, nicht organische Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen, psychosomatische Störungen, Verhaltensstörungen, Entwicklungsstörungen oder unterschiedliche Verhaltens- und emotionale Störungen in der Kindheit/Jugend sowie vieles mehr.

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Gesprächstherapie (Hauptmethode)

Eine Hauptmethode der Psychotherapie ist die klientenzentrierte Gesprächsführung bzw. Gesprächspsychotherapie nach Carl Rogers. Dieser Ansatz geht davon aus, dass Patient*innen/Klient*innen sich selbst und die Weise des eigenen Handelns verstehen und verändern können. Selbstreflexion, Sinnbildungskompetenz, Werteentscheidungen, Ressourcenaktivierung und Bewältigungskompetenz stehen im Mittelpunkt. Der Hilfesuchende erhält konstruktive Entwicklungsmöglichkeiten, bekommt Unterstützung zur Selbsthilfe, und entwickelt seine Fähigkeiten zur Selbstbestimmung und Selbstannahme weiter. Die therapeutische Beziehung ist von Wertschätzung, einfühlendem Verstehen, Kongruenz und Echtheit geprägt. Eine gute Beziehung zwischen TherapeutIn und PatientIn/KlientIn ist die Voraussetzung für jegliche Veränderungsprozesse.

Die von Eugene Gendlin (Universität Chicago) entwickelte Focusing-Methode erweitert die Gesprächspsychotherapie. Sie ist eine Form der nach innen gerichteten Aufmerksamkeit. Die Bewusstmachung von seelischen Empfindungen und Blockaden durch das „Hören“ auf den Körper steht im Fokus.

Systemische Therapie (Hauptmethode)

Eine zweite Hauptmethode bildet die „Systemische Beratung/Therapie“. Durch systemische Fragestellungen und den Einsatz unterschiedlicher Techniken wie Genogrammarbeit, Familienskulpturen, Aufstellungen, Familienbrett und vieles mehr werden andere Perspektiven eingenommen und Sichtweisen erweitert. Bei der systemischen Arbeit wird der Mensch nicht abgelöst vom System (z.B. der Familie) betrachtet, sondern als Teil dessen. Die Bedeutung einer Krankheit oder Störung wird „im System“ erfasst, umstrukturiert und neu bewertet. Die bestehenden Ressourcen, die zur Lösung nötig sind, werden wieder aktiviert. Im Mittelpunkt stehen die Beziehungs-, Kommunikations- und Verhaltensstrukturen der Systemmitglieder untereinander, die sich gegenseitig bedingen.

Dabei geht es um die Formulierung von Zielen, Arbeit an den Zielen, einfühlendes Verstehen gegenüber den Beteiligten, Erhaltung der psychischen Gesundheit, Förderung der Kommunikation, Beleuchten der Beziehungsstrukturen, Verbesserung der Beziehungsgestaltung, Ressourcenaktivierung , Überwindung von Krisen, Ängsten oder sonstigen psychischen Leiden.

Verhaltenstherapeutische Methoden

Die Verhaltenstherapie umfasst unterschiedliche Formen der Psychotherapie. Es wird davon ausgegangen, dass das Verhalten gelernt ist. Somit kann es auch wieder „verlernt“ werden. Dem Patienten werden Methoden an die Hand gegeben, durch die er seine Handlungsfähigkeit erweitern kann. Durch Veränderungen der sozialen Umgebung sowie der sozialen Interaktion und Kommunikation erlangt der Hilfesuchende „Hilfe zur Selbsthilfe“ und „Selbstregulation“ im Alltag. Im Mittelpunkt stehen weiterhin die Förderung des Selbstbewusstseins, zielführende Verhaltensänderungen, Problemlösung und ein gelungenes Lebenskonzept.

Zur Verhaltenstherapie zählen zum Beispiel Sozialtrainings. Das „Systematische Desensibilisieren“ stellt eine weitere verhaltenstherapeutische Methode dar. Bei dieser Therapieform wird eine Reizhierarchie in Bezug auf eine Angststörung aufstellt und schrittweise bearbeitet. Die Arbeit mit Kindern umfasst immer auch verhaltenstherapeutische Techniken. Entspannungsverfahren gehören ebenfalls zur kognitiven Verhaltenstherapie. (siehe Entspannungsverfahren)

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Hypnose und Hypnosetherapie

Der amerikanische Psychiater Milton H. Erickson (1901-1980) entwickelte die Hypnose zur psychotherapeutischen Methode weiter. Die therapeutische Hypnose ist nicht mit der „Showhypnose“ aus dem TV zu vergleichen. Hypnotiseur*innen können in der Hypnosetherapie nichts tun, was Patient*innen/Klient*innen nicht möchten. Hypnose ist eine willentliche Einflussnahme auf Gehirnaktivitäten und des Bewusstseins. Sie werden in einen Trancezustand versetzt, nehmen aber noch wahr, was passiert.

Das Unterbewusstsein ist nicht nur der Ort, in dem Konflikte, Ängste und Erinnerungen gespeichert sind, sondern es steuert auch die unbewussten körperlichen Vorgänge (Verdauung, Atmung) und beeinflusst unser Denken und Handeln im Alltag. In der Hypnose werden die Suggestionen im Unterbewusstsein des Menschen verankert und können so zu prägenden Glaubenssätzen und neuen Sicht- und Verhaltensweisen führen. Im Trancezustand ist das Unterbewusstsein am besten beeinflussbar.

Hypnose kann bei Menschen eingesetzt werden, um gewisse Ziele zu erreichen.

Folgende Themen des Alltags sind möglich:

  • Rauchentwöhnung
  • Gewichtsreduktion
  • Überwindung von Prüfungsangst
  • Entspannungshypnose zur Stressreduktion
  • Förderung des Selbstbewusstseins etc.

Des Weiteren kann Hypnose sehr erfolgreich sein bei der Minimierung von

  • Ängsten
  • Phobien (Spinnenphobie, Angst im Fahrstuhl, Zahnarztphobie, Flugphobie, Agoraphobie/ Angst vor Menschenmengen etc.)
  • Zwängen (Wasch- und Putzzwang, Kontrollzwang, Wiederholungs- und Zählzwänge)

Weitere psychische Krankheitsbilder sind möglich. In der Regel hat sich folgender Plan bewährt:

  • Erste Sitzung (ca. 1,5 Stunden): Kennen lernen, Anamnese, Schilderung des Problems, Festlegung des Hauptziels, Information über die Hypnose, erste Tests zur Hypnosefähigkeit.
  • Zweite Sitzung (1 Stunde): Hypnose zum Thema und Nachgespräch
  • Nachsitzung empfohlen (ca. 1 Stunde): Nach 1-2 Wochen – Nachgespräch mit erneuter Hypnose zur Stabilisierung.

Die erste und zweite Sitzung können auch insgesamt gebucht werden.

Information: Bei Kettenrauchern müssen Sie mit 1-2 Sitzungen mehr rechnen. Bei Ängsten, Phobien, Zwängen und weiteren psychischen Störungen variiert die Anzahl der Sitzungen von 3-6x.

Traumarbeit / Traumdeutung

Träume stellen nicht nur unser psychisches Gleichwicht wieder her, sondern liefern uns Erkenntnisse über unsere eigene Persönlichkeit. Dazu gehören Wünsche, Bedürfnisse, unterdrückte Gefühle, aktuelle zu lösende Probleme und vieles mehr. Träume sind Botschaften aus dem Unterbewusstsein, die es zu entschlüsseln gilt.

Sigmund Freud war ein Psychoanalytiker, der sich lange Zeit mit der Deutung von Träumen beschäftigt hat. Durch die Entschlüsselung der Traumsymbole wird ein Kontakt zum Unterbewusstsein ermöglicht, der wegweisend ist.

Klangtherapie

Klänge wirken sich auf die Psyche des Menschen aus. Das Musikerleben kann Kraft spenden und den Menschen zurück in die Harmonie bringen. Das bewusste Erleben von Schwingungen, Resonanzen und Rhythmen trägt zur Förderung der Einheit von Denken, Fühlen und Handeln bei. Somit ist die Erreichung von bestimmten Bewusstseinszuständen möglich, die wiederum Hoffnung und Vertrauen schenken.

Der Einsatz der Methode ist vielfältig. Sie kann das Hören von Musik und Klängen, Singen und/oder Hören von Mantras, eine Klangreise, den Einsatz von Stimmgabeln und Elemente der Klangmassage enthalten.

Be Set Free Fast (BSFF)

Be Set Free Fast (BSFF) hat ihren Ursprung zwar in der Energetischen Psychologie (siehe unten), da durch das Beklopfen verschiedener Akupunkturpunkte und das Sprechen bestimmter Sätze, Glaubensmuster aufgelöst werden können. Inzwischen arbeitet BSFF ohne Klopfen, da wir unserem Unterbewusstsein gezielt Anweisungen geben, emotionale Probleme aufzulösen.

Der Erfinder von Technik ist der klinische Psychologe Dr.Larry P.Nims. Er fand heraus, dass wir unser Unterbewusstsein durch Anweisungen positiv beeinflussen können. So ist es möglich, auf sanfte Weise psychische Probleme, emotionale Störungen und persönliche Einschränkungen aufzulösen. Blockierende Überzeugungen und Wurzeln von Problemen können aus dem Unterbewusstsein entfernt werden, indem nach einer Anleitung und einem Code neue Glaubenssätze, die Denk- und Verhaltensweisen beeinflussen, programmiert werden. Es funktioniert wie ein „Anti-Viren-Programm für die Psyche“ (Stollnberger 2008).